Um seinen närrischen Nachwuchs braucht sich der Tus Bingen-Büdesheim wahrlich keine Sorgen zu machen. Auch in diesem Jahr überzeugten die Aktiven der Karnevalsabteilung wieder mit viel Kokolores und tänzerischen Hochleistungen. Mit der TuS Familiensitzung ist der Verein am Samstag, 9. Februar, in die Saalfastnacht gestartet.
Insgesamt fünf TuS-eigene Tanzgruppen begeisterten die ausverkaufte Narrhalla mit einfallsreichen Choreographien und mit Liebe gestalteten Kostümen. Die jungen Mädchen der JuTaGa (trainiert von Stefanie Dietrich und Kayleigh Klingler) gehören wie ihre Vorbilder der großen Garde bereits zum festen Programmpunkt der Sitzung und legten unter anderem zu “Freude schöner Götterfunken” einen rasanten Marsch hin. Eine tänzerische Glanzleistung brachte auch Funkenmariechen Alina Wenselau (trainiert von Michaela Wenselau) auf die Bühne. In ihrer Solo-Einlage wirbelte die junge Frau über das Parkett und präsentierte vom Beinwurf über den Spagat viele weitere akrobatische Kunststücke. Die Garde des TuS (trainiert von Christine Pfeifer und Jasmin Cevirmeci), die in jedem Jahr gleich zwei Tänze auf die Bühne bringen – nämlich einen Showtanz und einen Marsch – gehört nicht umsonst zum Aushängeschild der Büdesheimer Fastnacht und überzeugte mit einer stimmigen Einlage aus Beinwürfen und moderner Marschmusik. Bei ihrem zweiten Auftritt am Abend verwandelten sich die jungen Frauen in zauberhafte Elfen und folgten so dem Motto des Abends: “Der TuS begrüßt euch mit Magie, im Mutterhaus der Phantasie”. Auch die Wilde 13 (trainiert von Petra Klippel) sorgte mit ihrem Showtanz als bunte Phantasievögel unter anderem zu der Musik von Shakira und Jennifer Lopez für ausgelassene Stimmung im Saal und ein johlendes Publikum. Ganz klassisch aber nicht weniger bunt, fegten in diesem Jahr die Estrellas (trainiert von Melanie Rothenbach) über die Bühne und trafen mit ihrer Einlage als Clowns den Kern der Fastnacht. Ein echtes Highlight waren C´est la vie (trainiert von Simone Schwank und Svenja Petry). Die Gruppe, die einst aus einer ehemaligen Garde hervorgegangen war, nahmen in diesem Jahr wortwörtlich als “Verrückte Hutmacher” ihren Hut und verabschieden sich nach der Session als aktive Tanzgruppe von der TuS-Bühne. Während auf der einen Seite somit Verluste im närrischen Büdesheimer Treiben zu verzeichnen sein werden, kann sich der TuS an anderer Front über Neuzugänge freuen. Maximilian Haase zum Beispiel. Der zugezogene Franke stand zum ersten Mal in der Bütt und berichtete von seinen Eindrücken in Büdesheim. Besonders irritiert war er hier anfangs von den Biergrößen, die in seiner bayerischen Heimat doch wesentlich größer ausfallen. Annette Engelhardt erklärte dem Publikum, wie schwer es doch als Rentnerin sei, einen geeigneten Nebenjob zu finden und hatte spätesten bei ihrer rüstigen Einlage an der Pole-Dance-Stange das Publikum auf ihrer Seite. Wie praktisch aber auch bevormundend so ein Sprachassistent à la Alexa sein kann, das bekam Rene Quinones mit seiner Sprachassistentin Nina Bott zu spüren. Für Kokolores sorgten auch Kayleigh Klingler als angehende Prinzessin sowie Stefan Roth, die sich ebenfalls in die Bütt wagten. Einen bunten Rundumschlag wusste der Protokoller vom TuS, Heinz-Jürgen Rothe, zu verteilen. Er nahm die lokalpolitischen Umstände von OB Wahl bis Binger Parkplatzstreitereien, aber auch die Bundespolitik aufs Korn. In seinem Vortrag ließ Rothe aber auch kein gutes Haar an der heutigen Fußallpolitik und lobte daneben den Ehrgeiz und die Authentizität der deutschen Handballer bei der gerade erst vergangen Handball-WM.
Durch das bunte Programm führte, wie bereits seit 10 Jahren, Sitzungspräsident Carsten Schröder, der auch später selbst mit der neuen Musikgruppe des TuS “Die Seestecher” auf der Bühne stand. Für musikalische Untermalung der Familiensitzung sorgte die Katholische Kirchenmusik Büdesheim.
Fremdaktive: Entenbachlerchen (DJK Grün Weiß), Ulrich Schumacher (BKV), Ralf Falkenstein (KCV, bekannt aus: “Hessen lacht zur Fassenacht”), Guggemusik Rheingold Mainz